Virtuelle Führung durch den Historischen Petersfriedhof
Der Petersfriedhof liegt im Nordosten von Straubing im Bereich der Altstadt.

(eigene Luftaufnahme)

Wenn man sich dem Areal nähert, sieht man zunächst nur die charakteristischen Zwillingstürme der Peterskirche sowie die hohe Mauer, welche den gesamten Friedhof mitsamt der Kirche umgibt und in früheren Jahrhunderten als Befestigungsanlage diente.
Eingangsportal zum Friedhof

Wir stehen nun vor dem Eingangsportal und betreten den Petersfriedhof.

Herbststimmung auf dem Petersfriedhof
Um die Peterskirche, die in der Mitte der Befestigungsanlage steht, sind alte Grabsteine und Kreuze in unregelmäßigen Reihen verteilt.

Die von Efeu bewachsenen Bäume vermitteln ein ganz anderes Bild als wir es von den modernen und nüchternen Friedhöfen gewohnt sind.

Der Friedhof wurde über fast 1000 Jahre ununterbrochen wieder neu belegt (bis ca. ins Jahr 1850), was ihn zu einem der ältesten in Deutschland macht. Da man die Gräber immer wieder öffnete, mussten die übrig gebliebenen Knochen weggebracht werden. Diese wurden eingesammelt und in einen sogenannten Carner
(= Knochensammelstätte) gebracht.

Dieses Bild zeigt die Rückseite der Peterskirche mit dem umgebenden Friedhof.

Manche der schmiedeeisernen Kreuze stammen aus dem 18. Jahrhundert, die meisten aus dem Klassizismus.

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Nahaufnahme eines schmiedeeisernen Kreuzes.
Auf der linken Seite gleich beim Eingang sieht man eine Gruppe von Eisenkreuzen, die eine besondere Geschichte erzählen.

In früheren Zeiten kannte man das Problem einer Rhesusunverträglichkeit zwischen Vater und Mutter noch nicht. Bei einer unpassenden Kombination der beiden Elternteile führte dies dazu, dass das erste Kind gesund zur Welt kam, alle weiteren jedoch starben.

Ein Paar hatte 12 Kinder, die mit Ausnahme des ersten alle nicht überlebten. Als das letzte Kind beerdigt wurde, stellte man gleich das Kinderbett dazu. Das verrostete Drehtgeflecht am Boden stellt die Überreste des Kinderbettes dar.

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An derAußensteite der Kirche sind zahlreiche "Epitaphen" (Gedenktafeln) angebracht. Die meisten von ihnen sind in Reliefform mit vielen Verzierungen gearbeitet. Zu jeder Gedanktafel gehört auch ein Grab auf dem Friedhof.

Am Weg vom Friedhofseingang zur Kirche gibt es eine Natursehenswürdigkeit zu bestaunen.

Ein Baum hat eines der schmiedeeisernen Kreuze fast vollständig umschlossen.

Im Jahr 1899 berührten sich Baum und Kreuz noch nicht, das heißt in etwa 100 Jahren wurde das Kreuz vom Baum fast vollständig umschlossen. Allerdings leidet auch der Baum unter dem Einschluss.

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Auch im Winter ist der Petersfriedhof sehenswert.