Klassische Variante mit Bohrung
Zur Herstellung dieser Variante benötigt man lediglich einen großen Bohrer. Die erste Bohrung erfolgt von oben bis ca. eine Handbreit über dem Grund, anschließend wird eine zweite Bohrung von der Seite bis zur Mitte vorgenommen. Die beiden Bohrungen treffen sich in der Mitte des Stammes eine Handbreit über dem Boden.

Das Anbringen der Bohrungen ist prinzipiell einfach, doch man sollte unbedingt einen Bohrer mit großem Durchmesser verwenden.

Zum Bohrer: Leider funktioniert es nicht mit den üblichen Holzbohrern, weil diese nur in kleinen Durchmessern und Längen erhältlich sind. Damit ausreichend Luft durch die Bohrung strömen kann, sollte das Loch 30 mm Durchmesser haben. Bohrer in solchen Stärken sind oft als sogenannte Schlangenbohrer ausgelegt. Da herkömmliche Bohrmschinen nicht annähernd über das nötige Drehmoment für Bohrer dieses Kalibers verügen, habe ich meine ersten Feuer mit einem Handbohrer angefertigt (Bild unten links), was doch recht langwierig war. Dann bin ich auf eine sehr starke Bohrmaschine (über 1000 Watt) umgestiegen, mit der das maschinelle Bohren jetzt klappt (Bild unten rechts).

Anzünden: Das Feuer wird angezündet, indem man einen Grillanzünder am Kreuzungspunkt der beiden Bohrungen (also mitten im Stamm) entzündet. Man kann auch einen Docht und einen Grillanzünder mit etwas Wachs dort einkleben, dann ist das Entzünden besonders einfach.

Kurz nach dem Anzünden. Ein Schwedenfeuer raucht anfangs manchmal. Nach einigen Minuten schlagen die ersten Flammen oben aus dem Stamm. Nochmals einige Minuten später.
In einem fortgeschrittenen Stadium. Man sieht deutlich, wie sich die Bohrlöcher durch das Feuer erweitert haben.
Ein besonderer Vorteil dieser Variante im Vergleich zu den Schnittvarianten ist, dass der Stamm - wenn überhaupt - erst sehr spät auseinanderbricht.

Tipp: Wenn das Feuer es anfangs schwer hat, den Stamm anzubrennen, kann man vorsichtig in das untere Bohrloch pusten und damit mehr Luft zuführen (gleicher Effekt wie das Zufächeln von Luft beim Anzünden von Grillkohle).

Weitere Bilder:

Bild links:
Manche Feuer rauchen anfangs stärker.

Bild rechts:
Die Flammen haben durch den Kamineffekt oft ungewöhnliche Formen.