Transalp 2006
Auch dieses Jahr steht wieder eine Alpenüberquerung mit dem Mountain Bike auf dem Urlaubsplan. Sie soll höher als alle bisherigen Touren führen und den Hauptkamm am Similaun (Ötztaler Alpen) in 3000m Höher überqueren.

In Garmisch brechen wir auf und fahren zunächst über den Fernpass. Landschaftlich ist die Strecke schön, aber leider viel befahren. Bei großer Hitze erreichen wir Imst und biegen bald darauf ins Ötztal ein, wo wir entlang des ausgeschilderten Ötztal Mountain-Bike-Trails bis nach Sölden fahren. Nur selten muss man sich die Wegführung mit den Autos teilen, dafür fährt man oft direkt neben der Ötztaler Ache. In Sölden haben wir unser erstes Tagesziel erreicht.

Das Foto links zeigt einen Wasserfall bei Garmisch.

Der zweite Tag hält einen längeren Anstieg über 1400 Höhenmeter für uns bereit, da wir die Söldener Gletscherstraße bis hinauf zu den Schiliften fahren wollen. Anschließend planen wir, nach Vent hinunterzufahren.

Die Pisten und Lifte im Gletscherschigebiet wurden wenige Tage vorher auf Grund der hochsommerlichen Temperaturen geschlossen, was uns zugute kommt, weil kaum noch Autos die Straße hinauffahren. Bei immer gleichbleibender Steigung arbeiten wir uns voran. Am Ende des Tals sieht man bereits die Gletscherregion.

Am Talende führt die Straße in Serpentinen hinauf zu den Gletschern.
Ausblick von der Söldener Gletscherstraße auf die gegenüber liegende Bergseite.

Die noch verbliebenen Schneereste schmelzen in diesen Tagen ab. Laut tosend stürzen mehrere Bäche zu Tal.

Wenige Meter neben dem Parkplatz des Gletscherschigebietes.

Das Schmelzwasser sucht sich einen kurvigen Weg durch den Gletscher.

Abfahrt vom Rettenbachferner nach Vent. Obwohl der Weg als fahrbar beschrieben war, müssen wir die Räder über weite Teile schieben und tragen (Treppen, Abgründe).

Dafür sind jedoch die Ausblicke umso sehenswerter.

Mehrmals wird uns der Weg von einem Gletscherabfluss versperrt und wir müssen uns einen geeigneten Weg durch Wassermassen suchen.
Aber die Ausblicke auf die andere Talseite entschädigen für die schwierige Wegführung.
Wanderer oder andere Mountain-Biker sehen wir auf dem Weg nach Vent hinab keine, nur einigen Schafen begegnen wir.
Der dritte Tag:

Heute müssen wir fit sein - die Königsetappe über den Similaun, die uns in über 3000m Höhe hinaufführt und bei der wir auch einen Gletscher queren müssen, wird uns fordern.

Direkt am Ortsende von Vent steigen wir in den Schotterweg zur Martin-Busch-Hütte ein.

Die ersten Kilometer ist dieser Weg toll zu fahren, erst kurz vor der Martin-Busch-Hütte auf rund 2500m Höhe wird es anspruchsvoller.

Ab der Hütte müssen wir dann schieben. Je höher wir kommen, desto anstrengender wird es, da die Wegbeschaffenheit immer schwieriger wird. Ein kurzes Stück müssen wir auch auf einem Gletscher zurücklegen, bis wir am höchsten Punkt bei 3019m Höhe die Similaun-Hütte erreichen. Im Tal sehen wir bereits den Vernagt-Stausee.

An eine Abfahrt ist allerdings nicht zu denken, wir sind froh, mit den Rädern den steilen und felsigen Weg bis zum Stausee heil zurücklegen zu können.

Am Stausee in rund 1700m Höhe stoßen wir auf die Straße und es schließt sich eines der schönsten Stücke dieser Transalp an. Fast 20 Kilometer rollen wir nun in Rekordzeit das zeitweise sehr schmale Schnalstal hinaus bis ins Vinschgau - ohne Treten und durch mehrere Tunnels. Schließlich kommen wir in Naturns an und haben etwa 2500 Hohenmeter abgebaut.

Gletscher neben der Similaunhütte.

Der Fundort des "Ötzi" ist übrigens nur rund einen Kilometer entfernt von hier.

Similaunhütte
(3019m Höhe)
Naturns im Vinschgau.

Es ist ein Erlebnis, in wenigen Stunden vom ewigen Eis wieder hinunter in das warme Klima der Obstanbaugebiete zu kommen.

Vierter Tag:

Heute wollen wir bis nach Rovereto kommen. Es werden wohl viele Kilometer, dafür sind im flachen Etschtal keine Höhenmeter zu erwarten.

Da Bild zeigt den Radweg entlang der Etsch von Meran über Trento nach Rovereto.

An diesem letzten Tag legen wir über 150 Kilometer (von Naturns bis Rovereto zurück). Die Sonne scheint unbarmherzig und der Tacho zeigt 39,9 Grad Celsius an. Es war das heißeste Wetter, bei dem wir je Rad gefahren sind.

Gegen Nachmittag zeigen sich erste Gewitterwolken, aber das Wetter wird erst am nächsten Tag umschlagen - wir hatten Glück!